Ein Tennisplatz und dessen Beschaffenheit stellen den Mittelpunkt eines jeden Tennisvereins dar und verdienen daher einer besonderen Beachtung. Ein tadelloser Zustand ist essenziell für die Ausübung von Tennistraining, Medenspielen, Turnieren, Vereinsmeisterschaften und mehr noch, für das Bestehen eines Tennisvereins. Daher stellen wir euch auf der folgenden Seite eine Anleitung zur richtigen Platzpflege des Tennisplatzes bereit.
Hier könnt ihr euch über die Tennisanlage des Tennisclub Überruhr informieren: Anlage & Clubhaus.
Im Rahmen der jährlich stattfindenden Frühjahresinstandsetzung werden die Plätze für eine kommende Sommersaison spielbereit gemacht. Das Verfahren dieser Instandsetzung ist aufwändig und wird daher professionell durchgeführt. Der wichtigste Schritt besteht in dem Einschlämmen des neuen Materials. Die Schlämmmethode erzielt eine optimale Ebenheit des Platzes und die beste Verbundwirkung zwischen alter und neuer Sandschicht.
Die einmal erzielte Verbundwirkung der Sandschichten bleibt jedoch nicht dauerhaft bestehen, sondern muss fortwährend aufrechterhalten werden. Ungeachtet der sonst sehr wichtigen Platzpflegearbeiten gibt es eine Zauberformel, damit der Tennisplatz möglichst optimal den Sommer übersteht: Wässern, wässern, wässern! Wie oft ein Tennisplatz bewässert werden muss, hängt von Faktoren wie Witterung, Lage (exponiert gegenüber Wind, Schatten durch benachbarte Bäume), Aufbau und Alter der Plätze ab.
Grundsätzlich gilt, dass ein Tennissandplatz immer in einem erdfeuchten Zustand gehalten werden muss und zur Vermeidung von Schäden nur in einem solchen Zustand bespielt werden darf. Wichtig zu wissen ist, dass ausschließlich ein ausreichender Wassergehalt der Deckschicht die zum Bespielen erforderliche Festigkeit gewährleistet. Wird ein Sandplatz im zu trockenen Zustand bespielt, geht jegliche Bindung verloren, die Deckschicht bricht auf und es kommt zu Belagsdurchtritten. Zudem wird das oberflächliche Material durch leichten Wind weggeweht, da keine Bindung zur darunterliegenden Schicht besteht. Die Folge ist das Zurückbleiben des schwereren 2mm Stütz- oder Rollkorns. Die Plätze „versanden“. Zwingend ist daher auf einen erdfeuchten Zustand zu achten.
Fördernd ist ferner eine regelmäßige ausgiebige Bewässerung in der Nacht bzw. am Abend eines langen Tennistages, sodass das Wasser durch die etwa 2,5 cm dicke Deckschicht in die dynamische Schicht sickert, die tagsüber wie ein Wasserspeicher funktioniert und ihre Feuchtigkeit an die strapazierte Deckschicht wieder abgibt. Das heißt, Tennisplätze werden vor allem von unten feucht gehalten und nicht nur durch das oberflächliche Nachwässern mit dem Schlauch.
Abhängig von der Witterung und lokalen Besonderheiten müssen für die tägliche Bewässerung bis zu 6000 Liter pro Platz einkalkuliert werden. Um dieses Wasser aufzubringen, muss ein Platz über zwei Stunden gewässert werden. Über 250.000 Liter saugt ein Platz pro Saison in sich auf, damit er gut bespielbar bleibt. Ohne Wasser würde im Sommer also kein Ball fliegen. Denkt an euren grünen Rasen im Garten, auch dieser bedarf der ausreichenden Wässerung.
Die wichtigsten Hinweise zur Platzpflege des Tennisplatzes:
- Nie auf trockenen Plätzen spielen.
- Nach dem Spiel Löcher und Unebenheiten mit dem Scharrierbrett schließen und begradigen.
- Den Platz ganzflächig kreisförmig abziehen.
- Nach dem Spiel den Platz noch einmal gründlich wässern.
Von: Maximilian Tworuschka